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Chinas Wirtschaftswachstum verlangsamt sich

Eine Reihe von Wirtschaftsdaten, die am Montag veröffentlicht wurden, deuteten darauf hin, dass die chinesischen Verbraucherinnen und Verbraucher immer noch Schwierigkeiten haben, das Wirtschaftswachstum zu stützen. Das veranlasste einige Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer dazu, Peking zur Einführung weiterer Konjunkturmassnahmen aufzufordern. In den USA überlebte der ehemalige Präsident Donald Trump am Wochenende ein Attentat, was zunächst als Stärkung seiner Chancen auf die Wahl im November angesehen wurde. Einige Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer rechneten infolgedessen mit Kursgewinnen bei Vermögenswerten, die mit einem möglichen Sieg Trumps in Verbindung stehen, z. B. bei solchen, die von einer höheren Inflation profitieren.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Chinesischer Markt
© Shutterstock

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in China lag im zweiten Quartal bei 4.7%, gegenüber 5.3% im ersten Quartal und deutlich unter den Erwartungen der Analystinnen und Analysten. Auch die Einzelhandelsumsätze in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt waren im Juni schwach und stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat nur um 2%. Abgerundet wurde das düstere Bild der chinesischen Wirtschaft durch Immobiliendaten, die zeigten, dass die Preise für neue Häuser so schnell wie seit neun Jahren nicht mehr gefallen sind. Die chinesischen Behörden haben sich trotz einer Reihe von Konjunkturmassnahmen in diesem und im letzten Jahr schwer getan, die Wirtschaft zu stützen, da der chinesische Verbraucher nach wie vor schwach ist. Die Immobilienkrise des Landes und die Sorge um die Beschäftigungsaussichten haben die Verbraucher unter Druck gesetzt. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel am Montag um 1.4%, während der CSI 300 etwa 0.2% höher notierte.

Andernorts im asiatisch-pazifischen Raum stieg der australische S&P/ASX 200 um 0.7%, womit der Index den dritten Tag in Folge zulegte und am Montag ein Allzeithoch erreichte. In Südkorea wurde der Kospi mit einem Plus von 0.2% gehandelt. Die Märkte in Japan waren wegen eines Feiertags geschlossen.

US-Makrodaten stärken Argumente für Zinssenkung

Die US-Erzeugerpreise sind im Juni leicht gestiegen, was auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends bei der Inflation hindeutet, nachdem die Verbraucherpreise in der vergangenen Woche deutlich unter den Markterwartungen geblieben waren. Der Erzeugerpreisindex (PPI) für die Endnachfrage stieg im Juni im Vergleich zum Vormonat um 0.2% und lag im Jahresvergleich um 2.6% höher. Die Erzeugerpreise werden genau beobachtet, da sie Aufschluss darüber geben, wie sich die Verbraucherpreise in Zukunft entwickeln könnten, da die Unternehmen die Kosten an die Endkunden weitergeben. Darüber hinaus ist der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan im Juli auf den niedrigsten Stand seit acht Monaten gefallen, wie aus den am Freitag veröffentlichten Daten hervorgeht. Der vorläufige Wert des Indexes fiel auf 66 und lag damit deutlich unter der mittleren Schätzung von Wirtschaftsexpertinnen und -experten.

In New York interpretierten die Märkte die PPI-Daten so, dass sie für eine Zinssenkung durch die Federal Reserve im September sprechen. Tech-Aktien erholten sich von den Verlusten der vorangegangenen Sitzung und der Nasdaq-100 stieg um 0.6%. Der Dow Jones Industrial erreichte mit einem Plus von 0.6% am Freitag zum ersten Mal seit Mai einen neuen Höchststand. Auch der S&P 500 erreichte mit einem Plus von 0.6% ein neues Allzeithoch.

EZB, Inflationsdaten und Unternehmensgewinne diese Woche

In dieser Woche verlangsamen sich die makroökonomischen Veröffentlichungen ein wenig, aber alle Augen werden auf die Europäische Zentralbank (EZB) gerichtet sein, die am Donnerstag ihre nächste geldpolitische Ankündigung macht. Anfang des Monats hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Hoffnungen der Händlerinnen und Händler in Frage gestellt, dass die Zentralbank in der Lage sein würde, die Zinssätze im Zuge der zwei aufeinanderfolgenden Sitzungen in diesem Monat zu senken, nachdem sie im Juni mit dem Zinssenkungszyklus begonnen hatte. Inflationsdaten werden am Mittwoch aus dem Euroraum und dem Vereinigten Königreich, sowie am Freitag aus Japan erwartet. Das Vereinigte Königreich veröffentlicht ausserdem am Donnerstag Arbeitsmarktdaten. Auf der Unternehmensseite werden die Anlegerinnen und Anleger einen ersten Hinweis dafür bekommen, ob die Tech-Aktien die hohen Erwartungen des Marktes erfüllen können, wenn ASML am Mittwoch die Ergebnisse veröffentlicht und Netflix am Donnerstag die Quartalszahlen vorlegt.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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