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US-Inflation kühlt stärker ab als erwartet

Die Inflation in den USA verlangsamte sich im vergangenen Monat rapide und lag im Monatsvergleich im negativen Bereich und deutlich unter den Erwartungen der Analystinnen und Analysten. Der US-Dollar fiel, Gold schoss in die Höhe und die Renditen von Staatsanleihen fielen unmittelbar nach der Veröffentlichung der Daten am Donnerstag. Die Händlerinnen und Händler gingen davon aus, dass die schwache Inflation den Weg für eine baldige Zinssenkung durch die Federal Reserve (Fed) frei macht. Die US-Tech-Aktien beendeten am Donnerstag abrupt ihre jüngste Rally.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Inflation bildlich dargestellt

Der US-Verbraucherpreisindex (CPI) sank im Juni gegenüber Mai um 0.1%, was den ersten Rückgang gegenüber dem Vormonat seit dem Ausbruch des Coronavirus im Jahr 2020 darstellt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lag die Gesamtinflation bei 3%. Niedrigere Gaspreise und eine Abkühlung der Immobilienpreise tragen zur Verlangsamung der Inflation bei. Die Kerninflation - bei der die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet werden - lag bei 3.3% und damit immer noch deutlich über dem Inflationsziel der Fed von 2%. Die nächste geldpolitische Sitzung der Fed findet Ende des Monats statt.

Die Märkte reagierten schnell auf die Veröffentlichung, da sowohl die Gesamt- als auch die Kerninflationszahlen unter den Erwartungen der Analysten und Analystinnen lagen. Der Dollar fiel auf etwa 0.918 gegenüber dem Euro, und der Goldpreis durchbrach die 2400-Dollar-Marke und wurde am Donnerstagnachmittag um 2420 gehandelt. Die Renditen zweijähriger US-Staatsanleihen fielen auf rund 4.5%, während die zehnjährigen Renditen unter 4.2% notierten.

Tech-Aktien unter Druck

Nachdem die US-Technologiewerte in den letzten Handelstagen unaufhaltsam neue Rekorde erreicht hatten, konnten sie sich am Donnerstag nicht an der Rally beteiligen. Der Dow Jones Industrial beendete den Donnerstag mit einem leichten Plus von 0.1%, während der S&P 500 um 0.9% fiel und der technologielastige Nasdaq-100 um 2.2% nachgab. Der Absturz der Tech-Aktien kommt kurz bevor die US-Banken J.P. Morgan, Wells Fargo und Citigroup am Freitag die Gewinnsaison für das zweite Quartal einläuten. Die Quartalszahlen von Unternehmen, die von der KI-getriebenen Marktrally profitiert haben, werden in den kommenden Wochen wieder besonders genau unter die Lupe genommen.

Wilde Schwankungen beim Yen

Während der Handel im asiatisch-pazifischen Raum zum Wochenschluss uneinheitlich verlief, war der Nikkei 225 am Freitag mit einem Minus von 2.5% der grösste Verlierer der Region, da Händlerinnen und Händler spekulierten, dass das japanische Finanzministerium an den Devisenmärkten intervenieren könnte. Der Yen wertete nach der Veröffentlichung der US-VPI-Zahlen am Donnerstag rasch gegenüber dem US-Dollar auf und erlebte am frühen Freitag wilde Schwankungen.

In China übertrafen die Exporte die Markterwartungen und stiegen im Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8.6%. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um mehr als 2%, während der CSI 300 in etwa unverändert gehandelt wurde. Im asiatisch-pazifischen Raum fiel der südkoreanische Kospi um 1.5%, während der australische S&P/ASX 200 0.8% höher notierte.

Deutsche Kerninflation wieder unter 3%

Die jährliche Inflationsrate in Deutschland, gemessen am CPI, lag im Juni 2024 bei 2.2%. Das am Donnerstag veröffentlichte Ergebnis entsprach den Markterwartungen und bestätigte frühere vorläufige Ergebnisse. Die Kerninflationsrate, bei der Lebensmittel- und Energiepreise nicht berücksichtigt werden, lag bei 2.9% und ist damit zum ersten Mal seit Februar 2022 unter 3% gefallen. Während die Energie- und Nahrungsmittelpreise dämpfend auf die Gesamtinflation wirkten, verzeichneten die Dienstleistungspreise weiterhin überdurchschnittliche Preissteigerungen. Der deutsche Leitindex DAX legte am Donnerstag um 0.8% zu, während der Euro Stoxx 50 um 0.4% stieg.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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