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Inflation in der Schweiz im April höher als erwartet

Die Schweiz sah die Preise im April stärker ansteigen als erwartet. Die Inflationsgefahren sind zwar noch nicht ganz überwunden, es wird aber dennoch von weiteren Zinssenkungen durch die Schweizerische Nationalbank im Jahresverlauf ausgegangen. Europas Märkte waren am Donnerstag nach dem Fed-Entscheid gedämpft, während die Börsen in den USA und Asien wieder Rückenwind erhielten. 

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Autor
Antonia Strachwitz, LGT
Lesezeit
5 Minuten

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Das Schweizer Bundesamt für Statistik gab gestern bekannt, dass die Inflation in der Schweiz im April höher ausfiel als erwartet. Der Schweizer Verbraucherpreisindex (VPI) stieg im letzten Monat auf 1.4%, nachdem die Teuerung im März noch bei 1.0% gelegen hatte. Der Anstieg unterbricht die in den vergangenen Monaten beobachtete Abschwächung der Inflation, entspricht aber weiterhin den bedingten Prognosen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) für das zweite Quartal und beläuft sich innerhalb deren Zielband von 0 bis 2%. Die Kerninflation stieg ebenfalls von 1% auf 1.2% an und der Landesindex der Konsumentenpreise kletterte im Monatsvergleich um 0.3% auf 107.4 Punkte. Die Entwicklung der Preise im April kommt überraschend und sei laut Bundesamt unter anderem auf die höheren Kosten für Pauschalreisen ins Ausland, den Luftverkehr, Möbel und Benzin zurückzuführen. Im Gegenzug sind etwa die Preise in der Hotellerie gesunken, ebenso wie jene für Gas.  

Insgesamt hat sich die Teuerung in den letzten drei Monaten jedoch deutlich verringert, sodass Ökonominnen und Ökonomen eine Jahresinflation zwischen 1 und 1.2% projizieren, deutlich tiefer als die noch im Dezember erwarteten 1.7%. Auch in der Schweiz sind die Inflationsgefahren noch nicht gänzlich überwunden, Analystinnen und Analysten gehen jedoch von weiteren Zinssenkungen der Nationalbank im Laufe des Jahres aus. Der SMI schloss am Donnerstag um 0.5% tiefer bei 11'209.63 Punkten, nur knapp über dem Tagestief.

Bei den Schweizer Einzeltiteln berichtete Swisscom ein solides Ergebnis für das Q1 2024: Während Umsatz und Betriebsgewinn etwas sanken, stieg der Reingewinn um 2.9% auf CHF 455 Millionen an. Am Markt wurden die Aktien des Unternehmens jedoch abgestraft und fielen um 2.3%. m Mittelpunkt stand auch die Credit Suisse: Die südkoreanischen Finanzbehörden haben der im vergangenen Jahr von der UBS übernommenen Grossbank Medienberichten zufolge mitgeteilt, dass ihr 50 Milliarden Won (rund CHF 33 Mio.) an Bussgeldern drohen, weil sie gegen die Vorschriften für Leerverkäufe verstossen haben soll.

Andernorts in Europa zeigten sich nach dem Feiertag die Reaktionen auf den Fed-Zinsentscheid an den Börsen. Anlegerinnen und Anleger blieben zögerlich, vielleicht auch im Vorfeld der heute anstehenden US-Arbeitsmarktdaten. Der Dax verlor leicht (-0.2%), der EuroStoxx 50 hingegen beendete den Handel 0.6% tiefer bei 4'890,61 Punkten, knapp über seinem vor etwa zwei Wochen erreichten Zwischentief. Der französischen CAC 40 verlor 0.9% und fiel auf 7'914.65 Punkte, näherte sich damit ebenfalls dem Mitte April erreichten Zwischentief.

Die US-Börsen wiederum erhielten am Donnerstag neuen Schwung, auch im Vorfeld des monatlichen Arbeitsmarktberichts (14:30 Uhr MEZ). Der Dow Jones Industrial verbuchte ein Plus von 0.9% und stieg auf 38'225.66 Punkte, der S&P 500 kletterte um 0.9% auf 5'064.20 Zähler und der Nasdaq 100 stieg um 1.9% auf 17'541.54 Punkte.

Im asiatisch-pazifischen Raum stieg der südkoreanische Kospi um 0.4%, während der Kosdaq-Index um 0.3% zulegte. Der gewichtete Taiwan-Index stieg um 1.4%, der Hang Seng Index in Hongkong konnte um 2% zulegen. Die Börsen in Japan und auf dem chinesischen Festland waren wegen eines Feiertages geschlossen. Der japanische Yen stand jedoch weiterhin im Fokus. Er hatte sich gegenüber dem US-Dollar auf 152.75 verteuert und es wird vermutet, dass die Zentralbank zur Stützung der Währung intervenierte.

Nach Börsenschluss in den USA meldete Apple, dass die Gewinne im ersten Quartal die Marktschätzungen übertroffen haben. Das Tech-Schwergewicht kündigte ausserdem ein Aktienrückkaufprogramm in Rekordhöhe von USD 110 Mrd. an. Die Aktien des iPhone-Herstellers stiegen daraufhin im verlängerten Handel um 7% und beflügelten andere Technologiewerte in Asien, wie Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (+1.8%) und Foxconn (2.6%). 

Unternehmensnachrichten im Fokus: Daimler Truck, Société Générale.

Konjunkturdaten im Fokus: Arbeitslosenquote EU; Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen Grossbritannien; Aus den USA Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft, durchschnittliche Stundenlöhne und ISM nicht-verarbeitendes Gewerbe.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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