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Inflation in Deutschland verlangsamt sich rapide - Wirtschaft wird in diesem Jahr voraussichtlich schrumpfen

Die Preissteigerungsrate in Deutschland ist im September auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren gesunken. Die positive Stimmung aufgrund des langsameren Preisanstiegs wurde jedoch weitgehend durch neue Prognosen kompensiert, denen zufolge Europas grösste Volkswirtschaft im Jahr 2023 schrumpfen wird.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Arbeiter
© Shutterstock

Der Verbraucherpreisindex (VPI) in Deutschland lag im September bei 4.3% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist deutlich weniger als der Preisanstieg von 6.4% im August gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang ist grösstenteils auf die Auswirkungen der im letzten Sommer in Deutschland eingeführten Rabatte auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzuführen, die in den Daten vom September nicht mehr in den einjährigen Vergleichszeitraum einbezogen wurden. Der Rückgang der Inflation wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) sicherlich begrüsst, die in diesem Monat zum zehnten Mal in Folge die Zinssätze erhöht hat, um den Preisanstieg zu bekämpfen.

Trotz der positiven Inflationsnachrichten zeigen neue Prognosen von fünf Instituten, die die deutsche Bundesregierung beraten, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr voraussichtlich um 0.6% schrumpfen wird. Die beratenden Gremien revidierten ihre Prognose von 0.3% Wachstum vom April nach unten in den kontraktiven Bereich. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass die Wirtschaft des Euroraums insgesamt in diesem Jahr nur um 0.8% wachsen wird, was vor allem auf die Schwäche Deutschlands zurückzuführen ist. Die deutsche Wirtschaft befand sich bereits Ende 2022 und Anfang 2023 in einer Rezession und kämpft seitdem um Wirtschaftswachstum. Der DAX beendete die Sitzung am Donnerstag mit einem Plus von 0.7% und der Euro Stoxx 50 gewann 0.8%.

Die Aktienindizes an der Wall Street versuchten eine Rally zum Quartalsende. Der Dow Jones Industrial beendete die Sitzung mit einem Plus von 0.4% und der S&P 500 stieg um 0.6%. Der Nasdaq-100 führte die Kursgewinne mit einem Plus von 0.8% an.

Bei den Einzelwerten legten die Aktien von Nike im nachbörslichen Handel um rund 7% zu, nachdem das Unternehmen nach US-Börsenschluss seine Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht hatte. Die Anleger beobachten die Aktie genau, da die Bekleidungsunternehmen im Jahr 2023 hinter dem breiteren Aktienmarkt zurückgeblieben sind, obwohl die Verbraucherausgaben in den USA stärker blieben als noch zu Beginn des Jahres angenommen. Am Freitag veröffentlicht das Bureau of Economic Analysis die persönlichen Konsumausgaben, die den Ökonomen helfen werden, die Stärke der US-Verbraucherausgaben zu beurteilen. Die Daten - insbesondere der Kernindex, in dem die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise nicht enthalten sind - werden vom Federal Reserve als Mass für die Inflation in der Wirtschaft genau beobachtet.

Im asiatisch-pazifischen Raum erholten sich die meisten Aktienmärkte zum Wochen- und Quartalsende ebenfalls. Die japanischen Daten standen im Mittelpunkt: Der Verbraucherpreisindex in Tokio stieg im September um 2.8% gegenüber dem Vorjahresmonat. Dies war die langsamste Preissteigerungsrate in Tokio seit einem Jahr. Die Preise in der japanischen Hauptstadt gelten als Frühindikator für die nationale Inflation. Der Nikkei 225 begann die Sitzung mit leichten Gewinnen, gab dann aber nach und wurde am Nachmittag mit einem Minus von 0.4% gehandelt. In Südkorea notierte der Kospi 0.1% höher. In Australien legte der S&P/ASX 200 um 0.4% zu. Der Hang Seng Index in Hongkong war mit einem Plus von 2.6% der regionale Spitzenreiter, während der Shanghai Composite auf dem chinesischen Festland nur um 0.1% zulegte.

Die Affäre um den angeschlagenen Immobilienentwickler China Evergrande setzte sich zum Ende der Woche fort. Die Aktien des Unternehmens wurden am Donnerstag vom Handel ausgesetzt, nachdem sie in den ersten beiden Handelstagen der Woche mehr als ein Viertel ihres Wertes verloren hatten. Ausserdem wird der Vorsitzende des Konzerns laut einer Erklärung von China Evergrande verdächtigt, Straftaten begangen zu haben. Es war nicht klar, welcher Straftaten Hui Ka Yan verdächtigt wurde, aber die Börse in Hongkong hält die Aktien bis auf Weiteres auf Eis.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Bruttoinlandsprodukt Grossbritannien (08:00 Uhr), Verbraucherpreisindex Frankreich (08:45), KOF Konjunkturbarometer Schweiz (09:00), EZB-Präsidentin Christine Lagarde spricht auf Energie-Konferenz in Paris (09:40), Arbeitslosenquote Deutschland (09:55), Verbraucherpreisindex Eurozone (11:00), Private Einkommen und Ausgaben USA (14:30).

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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