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Naher Osten, schwache Quartalsergebnisse belasten die Aktienmärkte

Ein Cocktail aus geopolitischen Entwicklungen, Sorgen über eine hartnäckige Inflation in den USA und ein schlechter Start in die Gewinnsaison des ersten Quartals setzten die Aktienmärkte zu Wochenbeginn unter Druck. Ende letzter Woche gerieten die Aktienmärkte in eine Abwärtsspirale, nachdem die Bankgewinne in den USA die Anlegerinnen und Anleger nicht überzeugen konnten. Auch die asiatischen Aktien lagen zu Beginn der neuen Woche überwiegend im Minus, was auf eine Eskalation des Konflikts im Nahen Osten zurückzuführen ist. 

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

Israel Karte
© Shutterstock

Der Iran griff Israel am Wochenende mit mehr als 300 Drohnen und Raketen an - ein Vergeltungsschlag für einen mutmasslichen israelischen Angriff auf eine iranische diplomatische Einrichtung in Syrien. Fast alle Geschosse wurden von Israel und den USA abgefangen, aber die Eskalation fügt der ohnehin komplizierten Situation im Nahen Osten ein weiteres Element hinzu. Die Ölpreise blieben recht stabil, wobei Brent über USD 90 und West Texas Intermediate über USD 85 pro Barrel notierten. Der Goldpreis fiel zum Ende der letzten Woche zusammen mit den Aktien und wurde bei USD 2350 pro Unze gehandelt.

Die Stimmung an den Aktienmärkten im asiatisch-pazifischen Raum war angesichts der geopolitischen Unsicherheiten am Montag rückläufig. In Tokio fiel der Nikkei 225 um 0.9% und der südkoreanische Kospi gab um 0.4% nach. In Australien wurde der S&P/ASX 200 0.5% niedriger gehandelt. Der Hang Seng Index in Hongkong gab ebenfalls um 0.7% nach, während der Shanghai Composite als einziger der grossen Indizes der Region am Montag zulegte und um 1.3% stieg.

In New York stürzten die Aktien am Freitag ab. Der CBOE Volatilitätsindex - ein Indikator für die Marktangst - stieg in der letzten Sitzung der Woche sprunghaft an und erreichte den höchsten Stand seit fast einem halben Jahr. Der Dow Jones Industrial fiel um 1.2% und der S&P 500 um 1.5%. Der Nasdaq-100 beendete die Freitagssitzung mit einem Verlust von 1.7%.

Die US-Banken eröffneten am Freitag die Gewinnsaison für das erste Quartal mit überwiegend negativen Marktreaktionen. Die Aktien von JPMorgan brachen um 6.5% ein, obwohl die Bank dank höherer Zinssätze die Markterwartungen übertreffen konnte. Wells Fargo verlor 0.3% und Citigroup gab 1.7% nach. Der Benchmark KBW Bank Index verlor am Freitag 1.5%. Goldman Sachs legt am Montag seine Quartalsergebnisse vor.

Die Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer blicken auf die US-Einzelhandelsumsätze am Montag, die Aufschluss über die Stärke der US-Verbraucherinnen und -Verbraucher geben sollen. China legt am Dienstag das Bruttoinlandsprodukt und die Einzelhandelsumsätze vor, während das Vereinigte Königreich mit den Arbeitslosenzahlen am Dienstag, der Inflation am Mittwoch und den Einzelhandelsumsätzen am Freitag die restlichen Makrodaten der Woche dominieren wird. Ausserdem spricht der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, am Dienstag und Mittwoch.

Was die makroökonomischen Daten aus den USA von letzter Woche betrifft, so ist der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan im April auf 77.9 gesunken, gegenüber 79.4 im März, was hauptsächlich auf die Besorgnis der Verbraucher über Preissteigerungen zurückzuführen ist. Die Inflationserwartungen für das kommende Jahr stiegen von 2.9% im Vormonat auf 3.1%.

Die am Freitag veröffentlichten makroökonomischen Daten aus Europa zeichneten ein anderes Bild der Inflation auf dem Kontinent. In Europas grösster Volkswirtschaft, Deutschland, sank die Inflation im März mit 2.2% auf den niedrigsten Stand seit Beginn des Ukraine-Krieges, gegenüber 2.5% im Februar. Der deutsche Verbraucherpreisindex liegt nur noch geringfügig über dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von 2%. Der Euro Stoxx 50 fiel am Freitag um 0.3% und auch der deutsche DAX beendete die Sitzung mit einem Minus von 0.3%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Charles Schwab, Goldman Sachs.

Konjunkturdaten im Fokus: Produzenten- und Importpreisindex Schweiz, Empire State Index, Einzelhandelsumsätze USA.

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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