The Strategist

Marktverschiebungen: mögliche Verlangsamung des Goldpreisanstiegs inmitten der Deeskalation im Nahen Osten

In unserem Strategist vom November 2023 mit dem Titel "Jenseits des Nahostkonflikts: Gold glänzt in Zeiten der Krise" haben wir auf einen düsteren Moment für den Nahen Osten hingewiesen und vorgeschlagen, dass dies ein guter Zeitpunkt sei, um in Gold zu investieren. Diese Prognose erwies sich als richtig. Seither hat sich die Dynamik jedoch verändert. Während die jüngsten iranischen Drohnenangriffe auf Israel zunächst die Angst vor einer Destabilisierung der Region schürten, haben schnelle und effektive Verteidigungsmassnahmen Israels und seiner Verbündeten sowie proaktive diplomatische Verhandlungen dazu beigetragen, eine weitere Eskalation zu verhindern. Dieses effektive Management der Situation hat die Märkte beruhigt und die Stabilität inmitten der anhaltenden Spannungen aufrechterhalten. Angesichts dieser Entwicklungen erleben wir nun einen potenziell günstigen Moment für den Nahen Osten und eine mögliche Abkühlung der Goldrallye.

Datum
Autor
Sebastian Petric, LGT Senior FX Strategist
Lesezeit
10 Minuten

Goldpreis
© Shutterstock

Die jüngsten iranischen Drohnenangriffe auf Israel stellen eine beunruhigende Entwicklung der regionalen Spannungen dar, aber konzertierte internationale Bemühungen konnten eine weitere Eskalation der Lage bislang verhindern. Durch das robuste Abfangen fast aller einfliegenden Drohnen und Raketen durch die israelischen Abwehrsysteme konnten Schäden und Opfer effektiv minimiert und eine unmittelbare Verschärfung des Konflikts verhindert werden. Diese erfolgreiche Abwehr ermöglichte es sowohl Israel als auch seinen internationalen Verbündeten, ihre Reaktionen sorgfältig zu steuern und weitere Provokationen zu vermeiden.

Auswirkungen auf die globalen Märkte überraschend gedämpft

Im wirtschaftlichen Bereich waren die Auswirkungen auf die Weltmärkte trotz der potenziellen Unsicherheiten überraschend gering. Die Ölpreise unterlagen nur geringen Schwankungen, wobei sich die Rohölsorte Brent in einer stabilen Bandbreite bewegte und nicht von geopolitischen Risiken nach oben getrieben wurde. Diese Stabilität deutet darauf hin, dass der Markt derzeit nicht mit einem längeren Konflikt zwischen Israel und dem Iran rechnet. Auch der Goldpreis, der häufig als Barometer für die weltweite Unsicherheit angesehen wird, blieb relativ stabil, was darauf hindeutet, dass der Markt die derzeitige Situation als beherrschbar ansieht.

Weltmächte arbeiten zusammen, um Spannungen zu entschärfen

Die internationalen diplomatischen Bemühungen, insbesondere der USA und Chinas, konzentrieren sich auf eine Deeskalation der Situation. Die USA haben in den letzten Wochen eine selbstbewusstere Rolle eingenommen, während China seinen Einfluss auf den Iran geltend macht, um weitere Provokationen zu verhindern. Diese Massnahmen sind Teil einer umfassenderen Strategie zur Stabilisierung der Region und zur Verhinderung einer Eskalation zu einem grösseren Konflikt, der schwerwiegendere Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hätte.

Insgesamt stellten die Drohnenangriffe zwar zunächst eine ernsthafte Bedrohung für die regionale Stabilität dar, doch die effektiven Abwehrmassnahmen und die laufenden diplomatischen Verhandlungen haben bisher eine Eskalation der Lage verhindert. Dies hat zu einer Beruhigung der Märkte geführt, die inmitten der Spannungen relativ stabil geblieben sind. Die fortgesetzte Wachsamkeit und das Engagement der Weltmächte werden entscheidend sein, um diese Stabilität auch in Zukunft zu erhalten.

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